Am 11. Dezember 1972 schrieb die Menschheit ein Kapitel Raumfahrtgeschichte, das bis heute unerreicht geblieben ist: Mit Apollo 17 landeten Menschen zum letzten Mal auf dem Mond. Was damals wie der nächste logische Schritt in der Eroberung des Weltraums wirkte, sollte sich als vorläufiger Endpunkt menschlicher Mondexpeditionen erweisen. Und gerade deshalb lohnt es sich, diesen Tag genauer unter die Lupe zu nehmen – denn die Mission war ein technisches Meisterwerk, politisches Symbol und ein wissenschaftlicher Triumph zugleich.
Ein Flug voller Superlative
Schon vor dem Start war klar: Apollo 17 würde anders werden als die Missionen zuvor. Die NASA wollte mit dem letzten Flug des Apollo-Programms noch einmal alles zeigen, was technisch möglich war. Die Saturn-V-Rakete, das bis heute stärkste jemals gebaute Trägersystem, hob am 7. Dezember 1972 ab – spektakulär, nachts und vor einem Millionenpublikum. Vier Tage später setzte die Mondlandefähre „Challenger“ im Taurus-Littrow-Tal auf, einer Region, die die Wissenschaftler wegen ihrer geologischen Vielfalt besonders faszinierte.
Allein die Besatzung sorgte damals für Schlagzeilen: Kommandant Eugene Cernan, ein echter „Astronaut alter Schule“, war bereits erfahren im Außeneinsatz im All. Harrison „Jack“ Schmitt hingegen war der erste – und bis heute einzige – professionelle Geologe auf dem Mond. Eine perfekte Kombination: Ein Mann, der Raumfahrt lebte, und einer, der den Mond wissenschaftlich lesen konnte.
Der letzte große Spaziergang auf einem fremden Himmelskörper
Die wohl emotionalsten Bilder der Mission stammen von den insgesamt 22 Stunden, die Cernan und Schmitt in ihren Raumanzügen außerhalb der Mondfähre verbrachten. Sie fuhren mit dem Lunar Rover über Kraterkanten, entnahmen Bodenproben und fotografierten Gesteine, die älter sind als jede Landschaft auf der Erde.
Es war dabei nicht nur die Wissenschaft, die beeindruckte. Es war das Bewusstsein, dass dies vorerst die letzten Schritte der Menschheit auf einem anderen Himmelskörper sein würden. Cernan sagte bei seinem Abschied vom Mond einen Satz, der später zu einem ikonischen Zitat wurde:
„We leave as we came, and, God willing, as we shall return: with peace and hope for all mankind.“
Bis heute ist Cernan der letzte Mensch, der seinen Fußabdruck auf dem Mond hinterlassen hat.
Warum hörte die Mondära plötzlich auf?
Aus heutiger Sicht wirkt es fast unvorstellbar, dass die Mondlandungen nach Apollo 17 abrupt endeten. Doch die Gründe sind nachvollziehbar: Das Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit sank, die politischen Prioritäten verschoben sich, und das Apollo-Programm war extrem teuer. Die NASA musste sich rechtfertigen, warum Milliarden in Expeditionen flossen, die für viele Bürger zu wenig greifbaren Nutzen boten.
So wurde Apollo 18, 19 und 20 gestrichen – trotz fertiger Hardware. Die Raketen blieben am Boden, und mit Apollo 17 endete eine Ära, die den technologischen Fortschritt ganzer Generationen beeinflusst hatte.
Die wissenschaftliche Ausbeute: Ein Schatz für Jahrzehnte
Trotz aller Nostalgie sollte man nicht vergessen, dass Apollo 17 ein wissenschaftlicher Triumph war. Die Mission brachte rund 110 Kilogramm Mondgestein zur Erde – darunter Proben aus vulkanischen Regionen und aus extrem alten Krustenschichten. Viele dieser Funde werden bis heute erforscht und liefern wichtige Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems.
Schmitt identifizierte während der Mission zum Beispiel das berühmte „Orange Soil“, orangefarbenen Mondstaub vulkanischer Herkunft. Dieser Fund war ein Puzzleteil, das helfen sollte, die vulkanische Vergangenheit des Mondes besser zu verstehen.
Warum Apollo 17 heute wieder relevant ist
Mit den aktuellen Artemis-Missionen der NASA steht die Menschheit erneut davor, zum Mond zurückzukehren. Plötzlich rückt Apollo 17 wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit – als letzte Referenz für das, was Menschen auf dem Mond leisten können. Die Bilder, Daten und Erkenntnisse der Mission dienen als Vergleichsgrundlage für die nächste große Ära der bemannten Raumfahrt.
Apollo 17 war also kein Endpunkt, sondern eher eine lange Pause. Und je näher Artemis III rückt, desto klarer wird: Die Generation, die auf dem Mond aufwuchs, könnte bald eine zweite erleben.
Fazit: Der 11. Dezember 1972 als Tag, der Geschichte schrieb
Apollo 17 war technisch brillant, wissenschaftlich wegweisend und emotional einmalig. Der 11. Dezember 1972 markiert bis heute den letzten Tag, an dem Menschen auf einem anderen Himmelskörper landeten. Die Mission erinnert uns daran, wie weit wir kommen können – und wie viel wir erreichen werden, wenn wir wieder dorthin aufbrechen.
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