Am 13. Dezember 2003 ging ein Bild um die Welt, das sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat: Saddam Hussein, der langjährige Machthaber des Irak, wurde von US-Soldaten gefasst – versteckt in einem engen Erdloch nahe ad-Dawr, unweit seiner Heimatstadt Tikrit. Für viele markierte dieser Moment das symbolische Ende einer Ära aus Angst, Gewalt und Diktatur.
Der Mann, der den Irak jahrzehntelang beherrschte
Saddam Hussein regierte den Irak von 1979 bis 2003 mit harter Hand. Seine Herrschaft war geprägt von Unterdrückung, Geheimdiensten, Folter, politischen Säuberungen und brutaler Gewalt gegen Minderheiten, insbesondere gegen die Kurden. International wurde er spätestens durch den Irak-Iran-Krieg, den Überfall auf Kuwait 1990 und den darauffolgenden Golfkrieg zu einer der umstrittensten Figuren der Weltpolitik.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 geriet Saddam erneut in den Fokus der USA. Die amerikanische Regierung warf ihm vor, Massenvernichtungswaffen zu besitzen und Verbindungen zum Terrorismus zu unterhalten – Vorwürfe, die später nicht bestätigt wurden, aber dennoch zum Irakkrieg 2003 führten.
Monate auf der Flucht
Nach dem Sturz seines Regimes im April 2003 verschwand Saddam Hussein spurlos. Während US-Truppen Bagdad kontrollierten, begann eine intensive Fahndung. Saddam wurde zur „Most Wanted“-Zielperson, sein Gesicht prangte auf Spielkarten, die an Soldaten verteilt wurden. Monate lang kursierten Gerüchte über seine Flucht ins Ausland oder über geheime Unterstützernetzwerke.
Die Realität sah anders aus.
Die „Operation Red Dawn“
Am Abend des 13. Dezember 2003 schlugen US-Spezialeinheiten zu. Im Rahmen der „Operation Red Dawn“ durchsuchten sie zwei Verstecke nahe Tikrit. In einem getarnten Erdloch – später als „Spider Hole“ bekannt – fanden sie Saddam Hussein: ungepflegt, erschöpft, aber lebend.
Die Bilder seiner Festnahme gingen um die Welt. Besonders die Aufnahmen, auf denen ein Soldat seinen Mund untersucht, hatten enorme symbolische Kraft. Der einst allmächtige Diktator wirkte plötzlich klein, verletzlich und besiegt.
Internationale Reaktionen
Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. In den USA und bei Verbündeten wurde die Festnahme als großer Erfolg gefeiert. Viele hofften, dass sie zur Stabilisierung des Irak beitragen würde. Im Land selbst reagierten die Menschen gespalten: Während einige jubelten, fürchteten andere Racheakte oder ein Machtvakuum.
Politisch bedeutete die Festnahme jedoch vor allem eines: Saddam Hussein war Geschichte.
Prozess, Urteil und Hinrichtung
Saddam wurde später an die irakischen Behörden überstellt und vor Gericht gestellt. Der Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, insbesondere im Zusammenhang mit dem Massaker von Dujail, endete mit einem Todesurteil. Am 30. Dezember 2006 wurde Saddam Hussein hingerichtet.
Bis heute bleibt seine Figur hoch umstritten – als brutaler Diktator, aber auch als Symbol für einen Irak, der nach seinem Sturz jahrelang in Instabilität und Gewalt versank.
Warum der 13. Dezember 2003 bis heute relevant ist
Die Festnahme Saddam Husseins war mehr als nur ein militärischer Erfolg. Sie zeigte, wie schnell Macht zerfallen kann – und wie schwierig es ist, nach dem Sturz eines autoritären Regimes dauerhafte Stabilität zu schaffen. Der 13. Dezember 2003 steht damit für das Ende einer Diktatur, aber auch für die offenen Fragen, die bis heute den Nahen Osten prägen.
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