Ein Datum, das Geschichte schrieb
Der 15. Dezember 1916 markiert einen der symbolträchtigsten Momente des Ersten Weltkriegs: Der deutsche Angriff auf Verdun wird offiziell abgebrochen. Nach monatelangen, verlustreichen Kämpfen endet eine Schlacht, die wie kaum eine andere für die industrielle Brutalität des modernen Krieges steht.
Verdun war nicht nur ein militärisches Ziel – es wurde zu einem psychologischen Schlachtfeld, auf dem sich der Wille zweier Nationen erschöpfte.
Die Schlacht um Verdun – mehr als nur ein Frontabschnitt
Als die deutsche Offensive im Februar 1916 begann, verfolgte die Oberste Heeresleitung ein klares Kalkül: Frankreich sollte „ausgeblutet“ werden. Verdun galt als emotional aufgeladener Verteidigungspunkt – ein Angriff dort würde Frankreich zwingen, immer neue Truppen in die Schlacht zu werfen.
Doch was als strategischer Plan begann, entwickelte sich schnell zu einem monatelangen Abnutzungskrieg, geprägt von:
- pausenlosem Artilleriefeuer
- Grabenkämpfen unter extremen Bedingungen
- einem bisher ungekannten Ausmaß an Material- und Menschenverlusten
Der Abbruch am 15. Dezember 1916
Am 15. Dezember 1916 starten französische Truppen eine erfolgreiche Gegenoffensive. Die deutschen Verbände sind zu diesem Zeitpunkt erschöpft, personell geschwächt und strategisch gebunden – auch durch neue Fronten wie die Somme.
Der Angriff auf Verdun wird faktisch beendet. Die Front stabilisiert sich, ohne dass Deutschland seine ursprünglichen Ziele erreicht hätte.
Die Bilanz ist erschütternd:
- rund 300.000 Tote
- über 700.000 Verwundete
- kaum nennenswerte Geländegewinne
Verdun wird zum Symbol für die Sinnlosigkeit des Stellungskrieges.
Warum Verdun bis heute nachwirkt
Der Abbruch des Angriffs am 15. Dezember 1916 steht rückblickend für einen strategischen Wendepunkt:
- Deutschland bindet enorme Kräfte ohne entscheidenden Erfolg
- Frankreich stärkt sein nationales Selbstverständnis („Ils ne passeront pas“)
- Der Erste Weltkrieg entwickelt sich endgültig zu einem globalen Erschöpfungskrieg
Bis heute gilt Verdun als Mahnmal gegen Krieg und militärischen Größenwahn.
Fazit
Der 15. Dezember 1916 ist mehr als ein historisches Datum. Er steht für das Ende einer Illusion – der Vorstellung, einen industriellen Massenkrieg durch reine Abnutzung gewinnen zu können. Verdun bleibt ein eindringliches Kapitel europäischer Geschichte, dessen Lehren bis in die Gegenwart reichen.
Entdecke mehr von Harris Blog – Die besten Online-Deals, Guides & Empfehlungen
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.